Harley-Davidson Breakout im Retrotest - immer noch eine Ikone!

Die Harley Breakout besticht immer noch mit ihrer Optik

Die Harley-Davidson Breakout brauchte schon vor 12 Jahren keine lange Erklärung, sie erklärte sich von selbst. Wer sie sah, merkte sofort, dass dieses Modell eigentlich nicht von der Stange sein kann, obwohl es eine serienmäßige Harley ist!

Es ist mittlerweile knapp 12 Jahre her, dass ich zum ersten Mal die Gelegenheit hatte, die damals brandneue Harley-Davidson FXSB Breakout auszuführen. Sie stand da, wie ein muskulöser Athlet unter den Cruisern, breitbeinig, selbstbewusst und mit einer unverwechselbaren Optik. Der Blick blieb sofort am massiven 240er-Hinterreifen hängen, der sich stolz präsentierte, unübersehbar und erhaben. Die gestreckte Linie, die minimalistischen Verkleidungselemente und die tief liegende Sitzposition verliehen ihr eine Ausstrahlung, die mich sofort packte. Ein Motorrad, das für die großen Boulevards gemacht war, für das Cruisen im Sonnenuntergang, für das stilvolle Promenieren.

Geile Optik der Harley-Davidson Breakout, aber zu zahmer Sound

Doch Optik allein macht noch kein gutes Motorrad aus. Also hieß es, den Starterknopf zu drücken und die Maschine auszufahren. Der Twin Cam 103 sprang an, vibrierte spürbar in den Rahmen und schickte sein markantes Harley-Pulsieren durch die Luft. Doch schon nach wenigen Metern fiel mir etwas auf: Der Sound war zahm. Zu zahm. Die strengen Lärmvorschriften hatten ganze Arbeit geleistet. Wer die Augen schloss, hätte fast geglaubt, eine allzu brave Harley zu fahren, wäre da nicht dieses massive Erscheinungsbild gewesen. Aber genug der ersten Eindrücke - jetzt zählte die Praxis.

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Der ursprüngliche Test der Harley-Davidson Breakout: Fahreindrücke und Bewertung

In den ersten Kurven wurde mir schnell bewusst, dass die Breakout nicht unbedingt für den schnellen Strich gemacht war. Der breite Hinterreifen sah zwar umwerfend aus, erforderte aber Nachdruck in der Lenkung. Eine Schlangenlinie zog sie sicher nicht von allein, und in engen Kurven wollte sie regelrecht überredet werden. Das erwartete Krafthandling war jedoch weniger drastisch als befürchtet. Trotz des langen Radstands und der ausladenden Geometrie blieb sie stabil und sicher in der Spur. Das eigentliche Problem waren weniger das Gewicht oder die Reifenbreite, sondern die früh aufsetzenden Fußrasten. Kaum neigte ich sie beherzt in eine Kurve, kratzten die Rasten über den Asphalt. Eine klare Erinnerung daran, dass dieses Bike nicht für sportliche Ambitionen gedacht war. Doch das sollte sie auch gar nicht sein. Die Breakout forderte stattdessen zur Entschleunigung auf, zum lockeren Dahingleiten, zum Genießen der Landschaft, zur stilvollen Selbstinszenierung.

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Überschaubare PS, aber bereits ein brachiales Drehmoment auf der Harley-Davidson Breakout

Der 1690 ccm große Twin Cam 103 bot dafür genau das richtige Drehmoment: 130 Nm standen bei gerade einmal 3000 Umdrehungen pro Minute an. Das bedeutete eine brachiale Beschleunigung aus dem Stand, ideal für Ampelstarts und langsames, aber druckvolles Dahinrollen. Die Leistung von 75 PS war bei einem solchen Motorrad Nebensache. Doch wer eine Harley fährt, der sucht ohnehin keine Hochgeschwindigkeitsrekorde.

Community-Entwicklung: Erfahrungen mit der Harley-Davidson Breakout aus der Szene

Heute, mehr als ein Jahrzehnt nach ihrer Markteinführung, ist die Breakout fester Bestandteil der Harley-Landschaft geworden. Damals als extravagantes Custombike gefeiert, wurde sie rasch zum Szene-Liebling und ist auch heute noch häufig auf den Straßen zu sehen. Die Community hat ihre Stärken und Schwächen genau analysiert. Viele Fahrer loben die Verarbeitungsqualität und die Zuverlässigkeit des Motors, der sich als ausdauernder Begleiter bewiesen hat. Ein Punkt, der immer wieder hervorgehoben wird, ist der unverwechselbare Look. Die Breakout sieht aus wie ein Custombike - und das ist auch heute noch ein entscheidender Kaufgrund. Doch es gibt auch Kritikpunkte: Der breite Hinterreifen sorgt nicht nur für eingeschränkte Handlichkeit, sondern auch für hohen Verschleiß. Einige Besitzer berichten von deutlich erhöhtem Reifenabrieb, was sich auf lange Sicht als kostspielig erweisen kann.

Technische Langzeitperspektive Harley Breakout: Haltbarkeit, Wartung und Ersatzteile

In Sachen Langlebigkeit hat sich die Breakout als solides Motorrad bewiesen. Der Twin Cam 103 gilt als robust, und bei ordnungsgemäßer Pflege sind hohe Laufleistungen keine Seltenheit. Kritische Komponenten sind allerdings der Antriebsriemen, der unter bestimmten Bedingungen schneller verschleißen kann, sowie die Bremsanlage, die von einigen Fahrern als unterdimensioniert empfunden wird. Glücklicherweise ist die Ersatzteilsituation nach wie vor gut. Durch die hohe Stückzahl und die breite Customizing-Szene gibt es zahlreiche Anbieter für Aftermarket-Teile, wodurch individuelle Umbauten problemlos möglich sind.

Aktueller Marktwert und Kaufberatung der Harley-Davidson Breakout

Die Harley-Davidson Breakout hat ihren Wert gut gehalten. Gut gepflegte Modelle aus den ersten Baujahren bewegen sich heute in einem Preisbereich von 15.000 bis 20.000 Euro, wobei stark individualisierte oder besonders gut erhaltene Exemplare auch darüber liegen können. Die Nachfrage bleibt hoch, da das Modell inzwischen eine Art Klassikerstatus erreicht hat. Beim Kauf sollte auf den Wartungszustand geachtet werden. Insbesondere der Antriebsriemen, die Bremsen und die Federung verdienen einen genauen Blick. Viele Besitzer haben die Auspuffanlage modifiziert, um den für viele zu zahmen Serienklang aufzupeppen - hier sollte man sich vergewissern, dass die Änderungen legal und eingetragen sind.

Fazit zur Harley-Davidson Breakout aus heutiger Sicht

Mehr als zehn Jahre nach meinem ersten Test muss ich sagen: Die Breakout hat nichts von ihrer Faszination verloren. Ihr Design war damals avantgardistisch und ist heute zeitlos. Sie hat sich als verlässliches und begehrtes Modell etabliert und bleibt eine der markantesten Harleys ihrer Zeit. Wer ein Bike sucht, das Charakter, Stil und Individualität vereint, liegt mit der Breakout auch heute noch goldrichtig. Sie ist kein Sportler, keine Langstreckenmaschine und sicher nicht das praktischste Motorrad - aber sie ist eine echte Harley. Und genau das macht ihren Reiz aus.

Fazit: Harley-Davidson Softail Breakout FXSB 2013

Die Harley-Davidson Breakout braucht eigentlich keine lange Erklärung, sie erklärt sich von selbst. Wer sie sieht, merkt sofort, dass dieses Modell eigentlich nicht von der Stange sein kann, obwohl es eine serienmäßige Harley ist. Viele - darunter gewiss auch solche, die Ahnung davon haben - werden die Breakout gar für die Kreation eines geschmackvollen Customizers halten. Daher dreht sich alles um die äußeren Reize, die herrlichen Felgen, das gechoppte Heck oder die glitzernde Lackierung sind nur die auffälligsten Details an der professionell gestalteten Breakout. Die inneren Werte spielen hingegen eine untergeordnete Rolle, wer sich nun nicht mehr erinnert, wie viel PS sie hat, braucht nicht nachlesen - es ist egal. Dass ein solches Schmuckstück natürlich seinen Preis hat, ist klar, Sonderangebot will die Breakout auch gar keines sein. Allerdings eine gute Wertanlage, betrachtet man den abartig geringen Wertverlust einer gut gepflegten Harley, ist sie definitiv eine gute Investition.


  • Der breiteste Hinterreifen der serienmäßigen Harleys kommt gut zur Geltung
  • positiv überraschender Fahrbetrieb
  • anspruchsvolles Design
  • Fußrasten schleifen früh am Boden
  • Auspuffklang enttäuschend leise

Bericht vom 25.03.2025 | 4.824 Aufrufe

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