Top 5 Motorrad Neuheiten 2025 von McGregor

In so gut wie allen Motorrad-Segmenten tut sich 2025 richtig viel. Als Offroad-Crack freue ich mich natürlich über reichlich neue Enduros, sei es die Yamaha Tenere 700, Suzukis wiederauferstandene DRZ, oder die gigantischen 1390 Super Adventure Eisen von KTM. Aber auch abseits des losen Untergrund geht es rund. Honda CB1000 Hornet, eine neue Kawasaki Z900, oder die grundlegend überarbeitete Ducati Streetfighter V2 mischen unter den Naked Bikes auf und auch Supersportler bekommen mit der neuen Yamaha R9, überarbeiteten Aprilia RSV4, oder die neue KTM RC 990. Einzig Cruiser und große Tourer sind bis dato eher leer ausgegangen. Harley-Davidson präsentiert seine Neuheiten aber erst im Jänner, es könnte also auch in diesen Segmenten noch spannend werden. Die folgenden fünf Motorradmodelle für 2025 sind aber jene, die bei mir die Vorfreude auf die nächste Saison zum Überkochen bringen.

Auch wenn der Mattighofener Konzern gerade schwer in der Krise steckt, sollen die angekündigten Modelle dennoch kommen. Zum Glück, denn auf der EICMA habe ich großen Gefallen an der 390 Adventure R gefunden. Seit dem Launch der neuen Royal Enfield Himalayan habe ich diese modernen A2-Reiseenduros schätzen gelernt. Sie sind leicht genug für Offroad-Abenteuer, durch die modernen Einzylindermotoren auch sehr Touren-tauglich und kosten keine Lawine, wie die größeren Adventure Bikes.

Doch die 390 Adventure war mir immer zu weichgespült, zu inkonsequent. Mit dem 19-Zoll Vorderrad und relativ geringen Federwegen wirkte es, als hätte man sich bei ihr nicht zwischen bravem Alltagstourer und abenteuerlustiger Reiseenduro entscheiden können. Die auf der EICMA 2024 präsentierte 390 Adventure R ist das Gegenteil. Sie wirkt richtig erwachsen, ihre Lichtmaske erinnert an die Dakar-Rallye-Maschinen von KTM, das 21-Zoll Vorderrad und lange Federwege zeigen, dass sie es ernst meint. Noch kennen wir keine konkreten Daten, doch ich bin dennoch überzeugt, dass diese 390 Adventure sehr gefährlich für mein Geldbörserl werden könnte.

Die nächste Gefahr für mein Bankkonto: Suzukis wiederbelebte DRZ-Modellreihe. Ich habe heuer auf der Suche nach einer reisetauglichen Offroad-Maschine mehrfach Gebrauchtbörsen nach leistbaren und gut erhaltenen Suzuki DRZ 400 Motorrädern durchstöbert. Leider ohne Erfolg. Doch als hätte man in Japan meine Gebete erhört, bringt Suzuki nächstes Jahr die Einzylinder-Legende als Dual Sport Enduro und Supermoto zurück. Vielleicht muss ich bei der neuen gleich zuschlagen? Kleine Vorbehalte hindern mich noch am Ausfüllen des Kaufscheins. Zum Beispiel sehe ich das Festhalten an 5 statt 6 Gängen etwas kritisch, weil so die Landstraßen/Reise-Performance leiden könnte. Umso mehr Spannung für die ersten Tests...

Heuer bin ich das erste Mal Triumphs alten, sehnlich vermissten Sporttourer, die Tiger Sport 1050, gefahren. Dementsprechend groß war meine Freude, als die Briten mit der Tiger Sport 800 nach vielen Jahrem wieder eine sportliche, auf reinen 17-Zöllern daherrollende Tiger präsentierten. Da es sich um einen neuen 800er Dreizylinder von Triumph handelt, werden die ersten Tests und Vergleiche mit der direkten Konkurrenz, allen voran die ebenfalls neue Yamaha Tracer 9, extrem spannend. Die Triumph Tiger Sport 800 ist ein Highlight für alle Freunde des sportlichen Tourings.

Apropos sportlichen Touring: Dieses Thema treibt die neue KTM 1390 Super Duke GT auf die Spitze. Anfang der Saison hatten wir die 1390 Super Duke EVO mehrfach im Test, aber ich muss zugeben, für so ein hartes Hyper-Naked bin ich zu schwach. Die Super Duke GT wiederum bietet eine etwas entschärfte Ergonomie, Windschutz und nun 2025 erstmals die gleiche Leistung wie die nackte Schwester. Klingt nach einem heftigen, einzigartigen Fahrerlebnis, weswegen ein Ritt auf KTMs Grand Tourer im kommenden Jahr zu meinen Highlights zählt.

Am anderen Ende des Spektrums des Motorrad-Genusses, fernab von massiver Leistung und schräger Kurvenballerei, steht ein höchst charmantes Motorrad aus Indien. Auch einige neuen Retro-Motorräder zogen die Blicke der EICMA-Besucher auf mich, wie zum Beispiel die neuen Triumph Speed Twin 1200 Modelle. Die sind auch leiwand, aber bei Retro-Motorrädern geht es für mich nicht um Sportlichkeit. Stattdessen steht der Genuss des Motorrads im ursprünglichsten Sinne im Fokus. Klassische, schön anzusehende Formen, die Vibration des Motors, viel Liebe im Detail und ein herrlich bollernder Klang aus dem Endtopf. Alle diese Kriterien hat vor zwei Jahren die Royal Enfield Classic 350 erfüllt, weshalb ich nun große Hoffnungen für die neue Classic 650 hege. Ihre Optik ist zum Niederknien und ihr Motor ein altbekanntes, geschätztes Aggregat mit genau dem Leistungsplus im Vergleich zur 350er, dass sie mehr Fahrspaß und Alltagstauglichkeit bieten sollte. Ein vielversprechendes Gesamtpaket!