Yamaha Virago 920

Eine Virago steht bei uns hoaten Motorradfahrern ja nicht gerade hoch im Kurs. Für manche ist sie sogar DIE Lachnummer schlechthin. Man imaginiert sie mit soften Ledertascherln, befransten Lenkerenden (Chopperfrittaten), Sissybar und aufgepolsterer Sofalandschaft. Darauf wahlweise ein schmächtiges Männlein oder ein stärkeres Weiblein in zweiteiliger Lederpanier, mit Frittatenzierleisten an Armen und Rücken, darunter ein Weißkopfadler und der immer wieder inspirierende Satz "Born to ride". Gerne auch die vom Wind der Freiheit getragenen Stars and Stripes, die wie das stolz zur Schau getragene Abbild einer Harley auf der Route 66 für all das stehen, was man versäumt hat im Leben, weil man es sich nicht leisten kann.

Wer über andere urteilt, urteilt leider auch über sich selbst. Wie kurz Vorurteile greifen, machen uns immer jene Menschen bewusst, die diese weder mit uns teilen noch sich dafür interessieren. Solche Menschen nennt man auch Individualisten. Nur so ist es zum Beispiel möglich, dass aus einer Yamaha Virago ein Cafe Racer vom Allerfeinsten entsteht. Greg Hageman von Doc's Chops wirft ein völlig neues Licht auf diese Modellreihe, mit der sich seine Interpretation eigentlich nur den Motor teilt - was erklären könnte, warum das jetzt so gut aussieht. Auf einem Heckrahmen fand der Sitz einer SR500 Platz, der Tank stammt von einer seltenen 67er Benelli, die ebenso legendär ist wie das berühmte "Speed Block" Design am Tankrücken. Für den richtigen Sound sorgt eine 2-in-2 Jama-Anlage von Laser-Exhaust, die mit Supertrapp Töpfen verheiratet wurde. Sounds great!

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Text: 1000ps
Fotos: Erick Runyon