Langstreckentest der Suzuki GSX-S 1000 GX

Komfort und Sportlichkeit vereint

Die Suzuki GSX-S 1000 GX beeindruckt als vielseitiges Reisemotorrad mit sportlichen Wurzeln. In einem umfassenden Test über 4.500 Kilometer rund um Österreich zeigt die Maschine ihre Stärken in Bezug auf Komfort, Zuverlässigkeit und technische Ausstattung.

Die Suzuki GSX-S 1000 GX ist ein touristisch orientiertes Reisemotorrad, das auf den sportlichen Wurzeln der GSX-S-Serie basiert. In einem ausgedehnten Test über 4.500 Kilometer rund um Österreich haben wir die Maschine auf Herz und Nieren geprüft. Im Gespräch mit unserem Testfahrer Pauli erhielten wir tiefgehende Einblicke in die Stärken und Schwächen dieses vielseitigen Motorrads.

Fahrwerk und Fahrmodi

Pauli entschied sich letztendlich für den Automatikmodus des Fahrwerks. Dieser Modus passte sich optimal an die unterschiedlichsten Straßenbedingungen an, die von Pflastersteinen über schlechten Asphalt bis hin zu leichtem Schotter reichten. Die Automatik machte es einfach, sich auf die Straße zu konzentrieren, ohne ständig manuelle Anpassungen vornehmen zu müssen. Besonders auf den teilweise schlechten Grenzstraßen erwies sich dieser Modus als sehr vorteilhaft.

Motor und Leistung

Der 4-Zylinder-Motor der GSX-S 1000 GX hinterließ einen bleibenden Eindruck. Trotz der Umstellung von einem gewohnten 2-Zylinder-Boxermotor konnte der Testfahrer die Elastizität und die Power des 4-Zylinders genießen. Der Motor zeigte sich äußerst drehfreudig und bot sowohl bei niedrigen Drehzahlen als auch im sportlichen Bereich eine hervorragende Leistung. Dies macht die Maschine zu einer idealen Wahl für sportliche Fahrer ebenso wie für komfortorientierte Tourenfahrer. Aktuell gibt es wohl kaum ein Aggregat mit einem breiteren Drehzahlband. Das Motorrad kann im 6. Gang ab 30 km/h genutzt werden. Der Motor darf ohne Übertreibung als sensationell beschrieben werden. Er bietet eine richtig gute Kombination aus Fahrkomfort und Sportlichkeit.

Komfort und Ergonomie

Während der 300 bis 400 Kilometer langen Tagesetappen erwies sich die Sitzposition als bequem und ermüdungsfrei. Die Sitzbank, der Kniewinkel und die allgemeine Ergonomie wurden als solide und gut gestaltet beschrieben, ohne jedoch besondere Highlights zu setzen. Insgesamt bietet die GSX-S 1000 GX einen guten Komfort für lange Fahrten.

Gepäcksystem und Ausstattung

Das EMD Adventure Gear Gepäcksystem, das ursprünglich für extremere Reiseenduros entwickelt wurde, überzeugte durch seine Praktikabilität und Wasserdichtigkeit. Es erwies sich als eine leichte, zugängliche und optisch ansprechende Lösung, die sich gegen sperrigere Seitenkofferlösungen durchsetzen konnte. Das Koffersystem von Suzuki ist zwar wunderschön in das Fahrzeug integriert, trotzdem wollten wir bei dieser Reise eine leichtere und kompaktere Lösung ausprobieren. Unser Testpilot Pauli ist ein großer Fan von Topcase-Lösungen und kein Freund von Seitenkoffer-Lösungen. Insofern war die Wahl mit der EMD Tasche eine gute und zugängliche Lösung.

Wind- und Wetterschutz

Ein kleiner Kritikpunkt war der Windschutz. Fahrer, die von Reiseenduros umsteigen, müssen sich auf weniger Schutz einstellen oder in zusätzliches Zubehör investieren. Der Windschutz der GSX-S 1000 GX ist insgesamt in Ordnung, könnte jedoch für Langstreckenfahrer verbessert werden. Dieses Thema Windschutz wird von Kollegen Pauli aus der Sicht eines Piloten beschrieben der normalerweise ein BMW R 1250 GS samt großen Windschild fährt. Das Crossover-Bike Suzuki GSX-S 1000 GX bietet in dieser Kategorie einen guten Windschutz, kann aber mit dem Niveau der Reiseenduro Oberliga nicht mithalten.

Bedienung und Elektronik

Die Bedienung der Suzuki GSX-S 1000 GX wurde als einfach und übersichtlich beschrieben. Die Knöpfe und das gut ablesbare Display machen die Handhabung intuitiv. Besonders hervorzuheben ist der Tempomat, der nicht nur hilft, Tempolimits einzuhalten, sondern auch die Fahrt auf langen Strecken angenehmer gestaltet.

Zuverlässigkeit und Qualität

Wie man es von Suzuki gewohnt ist, zeigte sich die GSX-S 1000 GX über die gesamte Testdistanz von 4.500 Kilometern als äußerst zuverlässig. Es gab keine Fehlermeldungen oder technischen Probleme. Das Motorrad präsentierte sich als ausgereifte und zufriedenstellende Lösung für intensive Motorradfahrten.

Kompakt, praktisch und günstig - EMD Tasche auf der sportlichen Suzuki
Kompakt, praktisch und günstig - EMD Tasche auf der sportlichen Suzuki
Macht bei 1000PS vieles mit: Wir fuhren die GSX-S 1000 GX auf der Supermoto Strecke, auf der Rennstrecke und auf langen Touren
Macht bei 1000PS vieles mit: Wir fuhren die GSX-S 1000 GX auf der Supermoto Strecke, auf der Rennstrecke und auf langen Touren

Praxistauglich und gut: Das elektronische Fahrwerk

Das elektronische Fahrwerk der Suzuki GSX-S 1000 GX ist ein bemerkenswertes Feature, das sich insbesondere auf langen Fahrten bewährt hat. Zu Beginn unseres Tests verbrachten wir viel Zeit damit, die verschiedenen Einstellungen und Modi auszuprobieren. Das ist bei neuen technischen Spielereien oft der Fall, da man die Möglichkeiten und Feinabstimmungen des Systems kennenlernen möchte. Doch nach einigen hundert Kilometern zeigt sich die wahre Qualität des Fahrwerks: Im Alltag und auf längeren Touren bewährte sich der Automatikmodus als die beste Wahl. Dieser Modus passt sich nahtlos an verschiedene Straßenbedingungen an und sorgt für ein stets komfortables Fahrerlebnis. Es ist ein gutes Zeichen, wenn man nach ausgiebigen Tests und Anpassungen letztlich dem Automatikmodus vertrauen kann und genau das konnte das System der GSX-S 1000 GX hervorragend. Egal ob auf schlechtem Asphalt, Pflastersteinen oder leichtem Schotter, das Fahrwerk regelte die Dämpfung optimal und trug wesentlich zu einer entspannten und sicheren Fahrt bei.

Fahrendes Motorrad

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4500 km rund um Österreich. Im Sommer 2024 mit der Suzuki GSX-S 1000 GX
4500 km rund um Österreich. Im Sommer 2024 mit der Suzuki GSX-S 1000 GX

Die beeindruckende Vielseitigkeit der Suzuki GSX-S 1000 GX zeigte sich besonders deutlich in ihrem Einsatz bei 1000PS. Einerseits bewährte sich das Motorrad auf unserer anspruchsvollen 4.500-Kilometer-Tour rund um Österreich, wo es täglich zwischen 300 und 400 Kilometer souverän meisterte. Dabei glänzte es mit Langstreckenkomfort, zuverlässiger Technik und der Fähigkeit, verschiedenste Straßenbeläge problemlos zu bewältigen. Andererseits überraschte die GSX-S 1000 GX mit ihrer Kompetenz auf der Rennstrecke: Als Instruktormotorrad bei den 1000PS Bridgestone Trackdays zeigte sie ihre sportliche Seite und bot genug Performance, um auch erfahrene Fahrer zu begeistern. Auch auf der Supermoto Strecke hat das Motorrad Freude bereitet. Diese Doppelrolle als komfortabler Tourengefährte und agiler Trackday-Begleiter unterstreicht eindrucksvoll das breite Einsatzspektrum der Maschine. Es ist selten, dass ein Motorrad beide Extreme so überzeugend abdeckt und damit das Potenzial hat, in einer gut sortierten Garage gleich mehrere spezialisierte Motorräder zu ersetzen. Die Suzuki GSX-S 1000 GX erweist sich damit als wahres Schweizer Taschenmesser unter den Motorrädern - vielseitig, zuverlässig und in verschiedensten Situationen einsetzbar.

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Fazit: Suzuki GSX-S1000GX 2024

Die Suzuki GSX-S1000GX macht als Crossover Motorrad einen verdammt guten Job. Die Bandbreite der Einsatzmöglichkeiten ist riesig. Im Sattel fühlt man sich bei sportlicher Fahrweise als auch beim gemütlichen Reisen gleichermaßen wohl. Ein sehr praxistaugliches Motorrad mit dem man viel Freude hat und sehr gerne weite Touren fährt.


  • wahnsinnig guter Motor
  • tolles Ansprechverhalten, toller Drehmomentverlauf
  • sehr gute Integration des Quickshifters inklusive perfekter Schaltung
  • Sehr hochwertiger Gesamteindruck - das Motorrad wirkt sehr zuverlässig
  • Sehr stabiles Fahrverhalten in allen Lebenslagen
  • Gutes elektronisches Fahrwerk ermöglicht einen sehr breiten Einsatzbereich
  • Das Motorrad wirkt sowohl als komfortable Tourenmaschine aber auch als aggressives Sportmotorrad authentisch
  • Angenehmer Sitzkomfort
  • Zugängliche und logische Bedienung der Elektronik
  • Sehr harmonisches Fahrverhalten
  • kaum Vibrationen und keine störenden Geräusche - das Motorrad präsentiert sich sehr souverän
  • Automatikmodus des Fahrwerks passt sich optimal an unterschiedliche Straßenbedingungen an
  • Die maximale Zuladung beträgt 198kg. Für ein Reisemotorrad ist das etwas zu knapp bemessen
  • In der umfangreichen Serienausstattung fehlen in dieser Preisklasse Hauptständer und Heizgriffe
  • Integration von Navi ist mühsam - kein passender Befestigungspunkt vorhanden, serienmäßige Software keine vollwertige Lösung
  • Serienreifen wirken unhandlich und trüben den tollen Eindruck
  • Windschutz nur mit Werkzeug einstellbar

Bericht vom 17.07.2024 | 19.726 Aufrufe

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3 Kommentare zum Thema: Langstreckentest der Suzuki GSX-S 1000 GX

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