KTM EXC 300 TPI Tune Up Stage I

Arlo geht’s durch, er rüstet seine 300 TPI ganz mächtig auf

Mit "Alles" bestell ich normalerweise nur beim Türken meines Vertrauens. Das kostet nämlich meist gleich viel wie ohne Klim Bim. Bei allem anderen bin ich ein ganz arger Erbsenzähler. Gieriger Schnorrer hab ich da auch schon ein oder zwei mal in Bezug auf meinen Geiz vernommen. Doch jetzt ist alles anders, ich rüste meine neue KTM EXC 300 TPI auf und zwar nur mit dem Besten und edelsten Teilen die ich dafür auftreiben konnte. Hier der Bericht zur Stage I meines TPI Tune Up’s!

Begonnen hat meine Enduro Karriere vor knapp 20 Jahren auf einer KTM 300 EXC, eine unglaublich grantige und brachiale Maschine. Es folgten alle möglichen Kubaturen aus aller Herren Länder. Ständiger Wegbegleiter in all diesen Jahren war ein meist überschaubarer Kontostand, so wurden immer ausgelutschte Gebrauchtbikes angeschafft, die zumal im Serienzustand durch den Wald geprügelt wurden. Doch bei meiner letzten Anschaffung ist alles anders, die landwirtschaftlichen Ausgleichszahlungen finden nun eine neue Bestimmung und der Überziehungsrahmen meines Kontos wurde erweitert.

Den Kauf der 300 EXC TPI könnte man eigentlich als Schritt zurück zu den Wurzeln bezeichnen. Wobei die beiden Bikes bis auf den Hubraum und die Typenbezeichnung eigentlich nur wenig gemein haben. Die aktuelle Evolutionsstufe ist deutlich milder und einfacher zu fahren. Die seit 2017 verbaute Ausgleichswelle frisst einen Großteil der Vibrationen und macht längere Fahrten erträglicher. Mit der Einspritzung sind auch überlaufende Vergaser oder ein tendenziell hoher Spritverbrauch Geschichte. Angeschafft hab ich die TPI übrigens bei der Motothek in Neunkirchen, die das Moped ganz prompt verfügbar hatten und auch die Entdrosselung vornahmen.

Tune Up Stage I

Am augenscheinlichsten ist der Umbau am Design, hier wurde in einen neuen Plasticsatz von Acerbis investiert (in Österreich erhältlich bei Xajo.com). Beklebt wurden die Plastics mit einem Troy Lee Design, dass aus der Druckerei von Grafixdesign stammt. Über die Sinnhaftigkeit lässt sich natürlich streiten, mir wars eigentlich nur wichtig, dass das orignale Dekor unversehrt bleibt und die neue Erscheinung keinen Brechreiz hervorruft. Nicht so unwesentlich sind dann allerdings die Acerbis Handguards. Hier kommt das Top Modell der X-Factor Handguard zum Einsatz. Er zeichnet sich durch einen massiven Alubügel und durch eine auswechselbare Handschale aus. Der Handguard schützt zum einen die Finger, vor herumspringenden Bäumen und natürlich auch die teuren Armaturen im Falle eines Sturzes. Nicht wirklich überlebensnotwendig allerdings praktisch ist der Rahmenschutz von Acerbis. Er verhindert das Blankscheuern des Rahmens oberhalb der Fußrasten. In die gleiche Kategorie fällt auch der Schwingenschutz aus dem KTM PowerParts Katalog. Er schützt die Schwinge vor fiesen Kratzern. Der Schwingenschutz ist mit jeweils zwei Kabelbindern relativ einfach zu montieren. Zu beachten ist allerdings, dass man den Schutz regelmäßig abbaut und dahinter angesammelten Schmutz entfernt. Andernfalls scheuert der Sand die Schwinge auf.

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Tune Up mit X-Grip

Ziemlich neu am Markt, allerdings mit einigem Know How ausgestattet sind die Teile von X-Grip. Ben Diesel, der Mastermind hinter X-Grip, hat jahrelang auf den härtesten Extrem Enduro Rennen Erfahrung gesammelt und lässt diese nun gebündelt in seine Produkte einfließen. Im Jahr 2016 stellte Ben sein erstes X-Grip Mousse vor, Reifen und die ersten Protektoren folgten. Mittlerweile entsteht in der Südsteiermark eine neue X-Grip Factory und die Produktpalette erweitert sich ständig. Ich hab mich bei X-Grip ziemlich ausgetobt und so ziemlich den gesamten Produktkatalog rauf und runter bestellt. Beginnend mit den Reifen und Mousse. Hier hat mir Ben das weiche EH/V (H:hinten V:vorne) 02 Mouse nahegelegt, das ist schon zu Beginn sehr weich und baut in Kombination mit einem weichen Reifen ordentlich Grip auf. Als Reifen wählte ich hinten den Superenduro in der Soft Variante (Hard, Medium, Soft). Ein Extrem Enduro Reifen der seine Vorteile am Besten auf harten felsigen Untergrund ausspielen kann. Vorne montiere ich den Hulkyboy, einen sehr wuchtigen Reifen mit großer Auflagefläche. Er findet nahezu überall und auf jedem Untergrund Grip. Mittlerweile war ich mit der Kombination knapp 8 Stunden unterwegs. Während der vordere Hulkyboy quasi noch neu erscheint, hält auch der Superenduro noch gut mit. Zwar sind die Kanten schon etwas gebrochen und die ersten Risse ersichtlich, doch ist noch genug Profil für die nächsten Endurowanderungen vorhanden.

Protektoren

Das bitterste Erlebnis, das einem beim Endurowandern passieren kann ist, wegen eines Gebrechens mitten im nirgendwo Kilometer von jeder Zivilisation entfernt liegen zu bleiben und das auch noch in einem Land in dem man bis auf Ja, Nein und Bier kein Wort versteht. Deshalb ist es nicht unklug sein Bike mit Protektoren aufzurüsten - wenn diese Sinn machen. Die Räder wurden ja bereits mittels Mousse auf unkaputtbar umgerüstet. Ich erinnere mich noch mit Schauer an meine erste Rallyteilnahme an der ich an einem Tag, trotz dicker Schläuche satte fünf Mal!!! den Schlauch geflickt habe. Ein weiteres durchaus sinnvolles Update erhalten die Kühler. Hier werden massive Alu Radiator Guards von X-Grip montiert. Die schützen zum einen vor Ästen die während der Fahrt gerne mal durch den Kühler hindurchwachsen und zum anderen gegen Kaltverformung wenn die Mopette seitlich umfällt. Ebenso unabdingbar ist der Kupplungsdeckel Schutz. Beim Sturz auf Stein oder Felsen holt man sich nicht all zu selten schon mal ein Loch im Kupplungsdeckel. Austretendes Öl macht ein weiterfahren unmöglich. Der Alu Protektor bildet ein Schutzschild rund um den Kupplungsdeckel und macht einen Ausfall äußerst unwahrscheinlich. Auf der gegenüberliegenden Seite sorgt der Drosselklappen Protektor dafür, dass wir nicht liegenbleiben. Die Unterseite des Motors, sowie die Rahmenunterzüge werden von einer massiven Kunststoffprotektor geschützt. Für nicht minder wichtig sehe ich den hinteren Bremsscheibenschutz. Zwar ist der Bremssattel schwimmend gelagert und kann somit leichte Deformationen der Scheibe ausgleichen. Doch bei größerer Deformation wird bei jeder Radumdrehung der Bremskolben in den Zylinder gedrückt, steigt man dann auf die Bremse, hat man keine Bremswirkung. Eine weitere Erfahrung auf die man bei einer langen Abfahrt gerne verzichten kann.

Fahrwerk

Als alter Geizhals habe ich mich erfolgreich Jahrzehntelang gegen ein Update der Fahrwerkskomponenten gewehrt. Denn die Anschaffungspreise für Federbein und Gabel liegen in meinem Fall bei etwa 4.400€ - also nicht unbedingt ein Pappenstiel. Zwar hat es mir beim Bezahlen des Fahrwerks ein paar Tränen rausgedrückt, doch möchte ich die Öhlins Teile nach der ersten Endurowanderung nie wieder missen. Egal wie steinig oder wurzelig der Untergrund sein mag, das Fahrwerk schluckt alle Schläge und lässt quasi nichts zum Lenker durchdringen. Eines der nervigsten Begleiterscheinungen bei meinen sporadischen Enduro Einsätzen ist Armpump, also das krampfhafte versteifen der Unterarme. Das mag sich vielleicht jetzt wie ein kitschiger Satz aus einem noch kitschigeren Werbeprospekt anhören, doch mit dem Öhlins Fahrwerk war ich wie auf Wolken unterwegs. An den zwei bisherigen Fahrtagen stieg ich jedes Mal ohne Ermüdungserscheinungen und ohne die obligatorischen Rückenschmerzen vom Bock. Ach ja, bevor ichs vergesse, obwohl wir in den zwei Fahrtagen auf teilweise sehr steinigen Untergrund unterwegs waren hat es mir kein einziges Mal den Lenker verschlagen, wie ich es sonst gewohnt war.

Tune Up Stage I - Kostenaufstellung

  • Plastic Kit Acerbis (Xajo) 169€
  • Folierung Grafixdesign 180€
  • Rahmenschutz Acerbis (Xajo) 49€
  • Handguards Acerbis (Xajo) 139€
  • Schwingenschutz KTM PP 58€
  • Kühlerschutz X-Grip 174€
  • Auspuffbirnen Schutz X-Grip 139€
  • Kupplungsdeckel Schutz X-Grip 69€
  • Schwingenschutz X-Grip 59€
  • Motorschutz X-Grip 146€
  • Bremsscheibenschutz X-Grip 105€
  • Drosselkl. Schutz X-Grip 65€
  • Mousse EV/H02 X-Gripp a 99€
  • X-Grip Hulkyboy VO 57€
  • X-Grip Superenduro HI 69€
  • Öhlins Gabel 3.025€
  • Öhlins Federbein (inkl Feder) 1.355€

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Das war jetzt erst die erste Ausbaustufe meines Enduro Tune Up Projektes. In weiterer Folge kommen noch, Optimierung der Bremse, Auspuffanlage, Gabelbrücke, effektivere Motorkühlung,... - Stay Tuned!

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Bericht vom 09.05.2019 | 42.111 Aufrufe

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