SBK WM Katar

Baby-Boom in der Superbike-WM

Am Dienstag vor dem Saisonauftakt in Katar durfte der italienischen Haudegen Pierfrancesco Chili (41) bereits jubeln. Nach seiner Tochter Sharon und Sohn Kevin wurde der Chilone nun Vater einer weiteren Tochter, die auf den Namen Chantal hören wird. Der erste Stammhalter im Hause von Karl Muggeridge (32) war dennoch mit klarer Bestzeit unterwegs. Seine aus Zürich stammende Frau Isabelle gebar dem Winston-Honda-Piloten am Mittwoch, knapp einen Monat vor dem eigentlichen Geburtstermin, einen kerngesunden Buben. Auch Weltmeister Troy Corser ist Vater zweier Söhne. Auf dem Bild wird der Australier aber nicht von seiner Sam, sondern von Teamprinzipalin Patricia Batta geherzt. In Rennen lief es für Muggeridge mies, während sich Corser mit seiner GSX-R einen Laufsieg sichern konnte. Die Ränge 12 und 9 entsprechen keinesfalls seinem Potenzial mit der Winston-Fireblade. Bitterer Beigeschmack für beide Papas: Sie müssen sich noch bis nach dem Meeting auf Phillip Island am 5. März gedulden, bis sie ihre Neugeborenen erstmals sehen können.

Geldsegen für Klaffenböck?

Das österreichische Klaffenböck-Honda-Team könnte bald finanziell etwas rosigeren Zeiten entgegen blicken. Es sieht gut aus. Ab dem Valencia-Meeting Ende April könnten wir bereits einen Hauptsponsor an Bord haben, kündigte Teamchef Klaus Klaffenböck an. Bis dahin treten wir wegen Alex Barros in den brasilianischen Landesfarben Grün und Gelb auf. Das Klaffi-Team musste wegen Geldnot wenige Wochen vor dem Auftakt Nachwuchsmann Max Neukirchner eine Absage für den zweiten Platz neben Alex Barros erteilen. Neukirchner fährt inzwischen bei Pedercini eine zwei Jahre alte Werks-Ducati.

Bad-Boy Gobert für Checa

Nachdem sich GMT-Yamaha-Pilot David Checa wenige Tage vor dem Supersport-WM-Auftakt verletzt hatte, fand das Team mit Anthony Gobert (30) einen äußerst prominenten Ersatzmann. Gobert, der viele Jahre als ewiges Talent gehandelt wurde und in jungen Jahren wegen seinen Alkoholexzessen des Öfteren Aufsehen erregt hatte, wird den Spanier auch noch bei beiem Heimrennen auf Phillip Island am 5. März auf der Yamaha R6 ersetzen. Der stämmige Australier war in den 90er Jahren bereits Werksfahrer für Suzuki in der 500-ccm-WM und bei Kawasaki in der Superbike-WM. In der Superbike-WM gelangen Gobert insgesamt acht Laufsiege. Zuletzt fuhr der Australier in der australischen Meisterschaft auf Yamaha. Nach seiner Leistung in Katar mit Rang 12 könnte Gobert in Valencia bereits bei einem Superbike-Team andocken, für der welches er dann die über das Jahr die spanische Meisterschaft bestreiten könnte. Ich bin zufrieden. Nur zu Hause herumsitzen war mir fad, erklärte Gobert.

Alpen-Sensation und Türken-Aufstand

Christian Zaiser gelang in Katar, womit niemand gerechnet hätte. Der LBR-Ducati-Pilot aus dem Team von Helmut Lasselsberger prügelte seine 749 auf der anspruchsvollen und langen Piste auf Rang 8 im Supersport-WM-Lauf. Die Ducati läuft im Topspeed wie eine Rakete. Ich fühle mich sehr wohl, bestätigte Zaiser. Ebenfalls sehr erfolgreich war der junge Türke Kenan Sofuoglu bei seinem 600er-WM-Debüt für das Winston-Honda-Team der Familie Ten Kate. Sofuoglu preschte über das ganze Rennen hin in der Spitzengruppe mit Weltmeister Charpentier und Vize-Champion Kevin Curtain mit. Dem erfahrenen Curtain missfiel die Fahrweise des Draufgängers vom Bosporus jedoch gründlich: Sofuoglu muss noch sehr viel lernen. Er hält wie ein Wahnsinniger in die Kurven rein und schießt dabei fast jedes Mal über den Scheitelpunkt hinaus. Für Brisanz ist also auch in Zukunft gesorgt.

Troy Corser hat treue Fans im eigenen Team

Klaffi Honda Fireblade mit brasilianischem Touch

Ob Bayliss und Lanzi auch auf diesem Sattel glänzen?

Chris Zaiser auf der LBR Ducati. Tolles Ergebnis. Photo: Petr Stola

1. Toseland (GB-Honda)
2. Bayliss (Aus-Ducati)
3. Pitt (Aus-Yamaha)

Superbike Race 2:

1. Troy Corser (Aus-Suzuki)
2. Bayliss (Aus-Ducati)
3. Haga (Jpn - Yamaha)

Supersport

1. Charpentier (Fra-Honda)
2. Curtain (Aus-Yamaha)
3. Sofuoglu (Tur-Honda)