Suzuki GSX-R 750 | Supersportler Vergleich 2013
Testbericht
Mittelklassesupersport
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Kawasaki ZX-6R 636 vs. Suzuki GSX-R 750 vs. Triumph Daytona 675 R.Kawasaki ZX-6R 636 vs. Suzuki GSX-R 750 vs. Triumph Daytona 675 R.
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Drei exotische Supersportler im Test Normal kann ja jeder! |
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Wer glaubt, nur zwischen 600er-Supersportlern und 1000er-Superbikes wählen zu können, liegt falsch der Markt bietet mehr Möglichkeiten, als man vermuten würde. Kawasaki ZX-6R 636, Suzuki GSX-R 750 und Triumph Daytona 675 R im direkten Vergleich. | |||||
Damals vor rund 10 Jahren, als Kawasaki erstmals eine 636er-Ninja auf den Markt brachte, wurden die Skeptiker laut: Das passt nicht ins Reglement, wer soll denn das kaufen?! Nun, für Rennfahrer, die in der 600er-Klasse antreten wollten, war die ZX-6R 636 zwar keine Option, für eine Großzahl von Hobby-Racern und Landstraßenheizern war die wendige und starke 600er-Alternative aber ein gefundenes Fressen. Zwar konzentrierten sich die Grünen ab 2007 wieder mehr auf die Rennklasse mit 600 Kubik, für das heurige Modelljahr wollten es die Kawasaki-Ingenieure aber nochmals wissen und entwickelten wieder einen hubraumstärkeren Ableger mit 636 Kubik. |
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Das Motorenkonzept selbst wird dabei nicht angetastet, es bleibt beim Reihen-Vierzylinder, elektronischer Einspritzung und den obligatorischen ovalen Sekundär-Drosselklappen. Am Papier stehen damit satte 131 PS bei 13.500 Touren und 71 Newtonmeter Drehmoment bei 11.500 Umdrehungen. Laut unseren Kollegen von MOTORRAD bleiben davon am Prüfstand ordentliche 126 PS bei 13.300 Touren und 70 Newtonmeter bei 11.000 Umdrehungen übrig. Und die stehen dank des etwas größeren Hubraums auch noch viel früher zur Verfügung als bei der Schwester mit nur 599 Kubik. |
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Endlich gibt es wieder eine 636er-Ninja! | |||||
ZX-6R 636 vs. GSX-R 750 vs. Daytona 675 R Bildergalerie (50 Bilder) - hier klicken! | |||||
Allerdings misst sich die Kawa in unserem Vergleichstest nicht mit der Familie sondern mit der Konkurrenz in Form der Suzuki GSX-R 750 und der Triumph Daytona 675 R. Letztere vertraut auf ihren einzigartigen Dreizylindermotor mit 675 Kubik und im echten Leben noch mehr Dampf als die Kawasaki. Denn von den angegebenen 128 PS bei 12.500 Touren und dem Drehmoment von 74 Newtonmeter bei 11.900 Umdrehungen bleiben gewaltige 127 PS bei 12.800 Touren und 74 Newtonmeter bei 10.100 Umdrehungen übrig. Die Stärkste im Bunde ist wenig überraschend die Suze. |
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Mit 139 PS bei 13.300 Touren und 80 Newtonmeter bei 11.200 Umdrehungen bleibt am Prüfstand allerdings doch erheblich weniger übrig als erwartet, etwas zu vollmundig verspricht Suzuki 150 PS bei 13.200 Touren und 86 Newtonmeter bei 11.200 Umdrehungen. Dank des viel größeren Hubraums rettet die GSX-R 750 aber genügend Newtonmeter Vorsprung hinüber um äußerst souverän und entspannt aber dennoch überaus kraftvoll durch das gesamte Drehzahlband zu preschen. |
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Damit kann sie aber nicht davon ablenken, dass sie schon die meisten Jährchen am Buckel hat. Auf Elektronik in Form von ABS und Traktionskontrolle wird gepfiffen und das Fahrwerk ist trotz der modernen BPF-Gabel (Big Piston Front Fork) mit 41 Millimeter Durchmesser etwas unsensibel. Aber auch das wird wieder einigermaßen wett gemacht durch die vergleichsweise bequeme und am ehesten noch alltagstaugliche Sitzposition, wodurch sogar längere Landstraßenpartien kein Problem darstellen - in diesem Non-Reglement-konformen Vergleich schließlich ein sehr wichtiges Kriterium. |
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Die Daytona 675 R ist eine abartig durchtrainierte Sportlerin. | |||||
Aus ganz anderem Holz ist da schon die Triumph geschnitzt, zwar ist sie dank serienmäßigem ABS etwas mehr auf Sicherheit getrimmt, bei Ergonomie und Fahrwerk aber eine astreine Sportlerin. Der schmälere Motor erlaubt logischerweise auch eine schmälere Verkleidung und somit viel Bewegungsfreiheit, die lang gestreckte Sitzposition mit viel Last auf den Handgelenken zielt aber voll auf Sport. Das Fahrwerk setzt dem Ganzen noch die Krone auf, aber nicht etwa weil es so schlecht wäre, sondern weil es so gut ist. Die von uns getestete Daytona 675 R besitzt nämlich vorne und hinten Öhlins-Komponenten, die extrem präzise und sensibel aber auch knochenhart federn und somit für die Landstraße eigentlich zu gut sind. |
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Die ZX-6R besitzt ABS und Traktionskontrolle! | |||||
Einen ausgezeichneten Kompromiss zwischen Sport und Komfort schafft die Kawasaki, wobei man sich die 636er-Ninja nun nicht als verweichlichtes Tourenmotorrad vorstellen darf. Sie ist tief im Innersten auf und für die Rennstrecke entwickelt worden und besitzt eine dementsprechend sportliche Ergonomie. In Sachen Sicherheit und Assistenzsysteme schlägt sie aber ein neues Kapitel auf. Erstmals bekommt ein Supersportler der 600er-Klasse ABS und Traktionskontrolle spendiert. |
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Während die Stotterbremse vor allem im Landstraßenbetrieb bei schlechten Straßenverhältnissen durchaus ihre Berechtigung hat, gibt die dreistufig einstellbare KTRC (Kawasaki Traction Control) genannte Traktionskontrolle eher psychologische Sicherheit. Denn 126 PS können dank der guten Reifen von heute auch ohne Elektronik ganz gut im Zaum gehalten werden. Aber auch hier können schlechte öffentliche Straßen oder nasse Fahrbahnen das System fordern und man kann im Ernstfall auf die blitzartig regelnde Elektronik vertrauen. |
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Die GSX-R 750 besticht durch ihre unkomplizierte Art. | |||||
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Das ABS lässt sich dabei nicht abschalten die Bremse der ZX-6R 636 funktioniert aber auch ohne eingreifendes ABS ausgezeichnet. Die beiden 310-Millimeterscheiben samt radial montierten Nissin-Vierkolben-Monobloc-Zangen packt heftig aber nicht zu heftig zu. Das gleiche gilt für die Suzuki GSX-R 750, deren Vierkolbenbremszangen ebenfalls in 310-Millimeterscheiben beißen und dabei dank guter Dosierbarkeit zumindest auf trockener Fahrbahn das ABS verzichtbar machen. Am sportlichsten gibt sich auch bei der Bremse die Triumph Daytona 675 R, deren 308-Millimeterscheiben mit den Brembo-Vierkolben-Monobloc-Sätteln gut und ausgesprochen direkt harmonieren. |
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Da gibt es nichts über Präzision oder hohen Kraftaufwand zu meckern, das brachiale Zupacken passt aber eher zu einer sportlichen Fahrweise auf der Rennstrecke als zu Alltag und Landstraße. Wen das ABS trotz unauffälliger Regelarbeit stört, kann es bei der Triumph abschalten. |
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Fazit |
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Die Triumph Daytona 675 R wird durch ihr ultrapräzises Fahrwerk und die sehr sportliche Ergonomie geprägt, die sich eher für sportliche Fahrer eignet, die ihre Daytona oft und gerne auf der Rennstrecke nutzen wollen und dabei auf Achse anreisen möchten bzw. auch bei sehr sportlichen Landstraßenpartien die Stoppuhr mitlaufen lassen. | |||||
Geringfügig weniger sportlich geht es Kawasaki mit der ZX-6R 636 an, da hat das Fahrwerk noch Reserven für schlechte Straßen und ABS sowie Traktionskontrolle sind ein enormes Sicherheitsplus auch auf der Landstraße. Die etwas angegraute Suzuki GSX-R 750 überzeugt dafür mit ihrem gewaltigen Triebwerk, das auf der Rennstrecke nicht nur die gesamte 600er-Riege verbläst, sondern auch so manches 1000er-Superbike ärgern kann. Durch die Souveränität des Motors und die ansatzweise bequeme Sitzposition kann die Suzuki aber vor allem auf der Landstraße voll punkten. Wer sich also an fehlender Sicherheits-Elektronik und nicht mehr ganz taufrischer Technik sowie Optik stößt, ist bei der Mittel-Gixxer genau richtig. |
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KAWASAKI ZX-6R 636 - die Meinungen der Fahrer: | |||||
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Suzuki GSX-R 750 - die Meinungen der Fahrer: | |||||
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TRIUMPH DAYTONA 675 R - die Meinungen der Fahrer: | |||||
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Interessante Links: |
Text: Vauli
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Drei exotische Supersportler im Test -- Normal kann ja jeder!
Wer glaubt, nur zwischen 600er-Supersportlern und 1000er-Superbikes wählen zu können, liegt falsch -- der Markt bietet mehr Möglichkeiten, als man vermuten würde. Kawasaki ZX-6R 636, Suzuki GSX-R 750 und Triumph Daytona 675 R im direkten Vergleich.
Testbericht auf 1000ps lesen: http://www.1000ps.de/testbericht-2357776-Mittelklassesupersport