Bilder: Kawasaki Vulcan S 2015 Test
Der Mittelklasse-Cruiser ist tot, es lebe der Mittelklasse-Cruiser! Kawasaki stürzt sich neuerdings als Trendsetter ins Geschehen - und präsentiert einen Mittelklasse-Cruiser, der es vor allem auf Einsteiger abgesehen hat. EIgentlich sehr klug, denn wem alles andere zu sportlich oder zu schwer ist, findet mit der Vulcan S eine treue und vor allem einfach zu bedienende Partnerin.
Die neue Kawasaki Vulcan S soll das Segment der günstigen Mittelklasse-Cruiser beleben.
Das Design wirkt eigenwillig, aber mit Stilelementen klassischer Cruiser.
Bei den 1000PS-Testfahrten war zwar leider Regen angesagt, da benimmt sich die Vulcan S aber sehr bedienerfreundlich.
Der Parallel-Zweizylindermotor mit 649 Kubik stammt von der sportlichen Schwester ER-6n...
...dementsprechend quirlig und drehfreudig benimmt sich das Triebwerk auch in der Vulcan S.
Auch das seitlich liegende Federbein kennen wir von den Schwestern ER-6n, ER-6f und Versys 650.
Besonders ungewöhnlich für einen Cruiser ist, dass der Motor bis fast 10.000 Touren dreht!
Die vordere Bremse besitzt zwar nur eine Scheibe, läßt sich aber sehr gut dosieren.
Für die ausgesprochene Handlichkeit sorgt der schmale 160er-Hinterreifen.
Das Cockpit mit analogem Drehzahlmesser kennen wir von den ER-6-Schwestern, die coole Ganganzeige links oben kostet leider Aufpreis.
Auch das, für einen Cruiser geringe Gewicht von 228 Kilo und der niedrige Schwerpunkt kommen dem spielerischen Handling entgegen.
Vor In-Lokalen wird sich die Vulcan S ihren Platz erst erarbeiten müssen.
Der Underfloor-Auspuff passt sehr gut zum Cruiser-Auftritt der Vulcan S.
Guten Wind- und Wetterschutz darf man auf einem nackten Cruiser natürlich nicht erwarten.
Nicht nur für Profis sondern vor allem auch für EInsteiger sind verstellbare Hebel ein großes Plus - an der Vulcan S sowohl beim Kupplungs- als auch beim Vorderradbremshebel serienmäßig dabei!
Die typische Cruiser-Sitzposition ist nicht unbedingt sportlich, dafür sehr gemütlich.
Der Scheinwerfer erinnert ein bisserl an ein Herz, das im oberen Bereich das Standlicht beherbergt.
Irgendwie erinnert die Front aber auch an die Harley-Davidson V-Rod-Reihe. Bestimmt kein Nachteil beim Flanieren...
Für mehr Touring-Fähigkeiten lassen sich auf Wunsch Koffer, Rückenlehne und Windschild nachrüsten.
Auf nasser Fahrbahn fällt auf, dass das Bosch-ABS nicht auffällt. So soll es sein.
Die Sattelhöhe ist mit 705 Millimetern sehr niedrig und erleichtert den Stand am Boden für kleinere Piloten oder Pilotinnen.
Dank "Ergo-Fit"-System stehen zusätzlich eine höhere und eine noch niedrigere Sattelhöhe zur Verfügung - gegen Aufpreis.
Das Heck beherbergt ein LED-Rücklicht - also auch hier State-fo-the-Art.
Bei den Farben Schwarz und Weiß wird durch grüne Akzente bei den Felgen nachgeholfen, die violette Version darf durch ihre Farbe selbst beeindrucken.
Das Fahrwerk ist komfortabel aber nicht zu weich abgestimmt. Einstellbar ist nur die Federvorspannung hinten.
Das Ergo-Fit-System beinhaltet neben drei Sattelhöhen auch die Möglichkeit eines 44 Millimeter näher am Fahrer positionierten Lenkers...
...und dreifach verstellbarer Fußrasten. 25 Millimeter weiter vorne oder hinten.
Auch die Schwinge erinnert an die ER-6-Schwestern, mit schwarzer Lackierung aber durchaus zum Cruiser-Look passend.
Der Vorderreifen kommt in der Dimensiion 120/70-18, also etwas größer und somit ebenfalls auf die Cruiser-Optik abgestimmt.
Nach ausufernden Elektronik-Features freut man sich direkt über so minimalistische Bedienelemente - alles, was man braucht!
Auch die rechte Hand darf sich auf Starten und Bremsen konzentrieren und muss keine Bordcomputer bedienen.
Die Tropfenform des Tanks passt bestens zum Cruiser-Stil.
Kawasaki nennt es in der Zubehörliste unscheinbar Rückenlehne, wir nennen es beim altbekannten Namen - eine Sissybar auf der Vulcan S!
So sportlich wie ihre nackte Schwester ER-6n ist die Vulcan S freilich nicht, für einen Cruiser geht sich aber erstaunlich viel Sport aus.
Galerie von: 1000PS Internet GmbH
hochgeladen am 24.02.2015