Quartermaster - Ural Solo sT

Die russische Version einer Boxer-BMW entstand während des zweiten Weltkrieges durch den legalen Erwerb einer Linzenz, also nicht, wie oft angenommen, über Kriegsbeute. Fast 75 Jahre später sehen die Ural Modelle noch immer nicht so aus, als wären sie auch nur in der Nähe des 21. Jahrhunderts gebaut worden, aber dafür haben sie ihre Originalität und ihren kalten kommunistischen Charme behalten wie keine andere Marke. Dass es noch kälter geht, beweist Icon 1000 mit diesem Umbau einer Ural Solo. Mit Bikes wie Ducati Operator, Triumph Tiger Dromedari, Harley Sportster Roach und Honda VF1000R Magnificent Bastard haben die Zangler von Icon unmissverständlich klar gemacht, dass sie sich stark vom Krieg und seinen Folgen inspirieren lassen und ihre Schöpfungen nicht die einer heilen Welt sind.

Der Quartermaster geht noch mehr in Richtung war-vehicle und nimmt Anleihen bei sowjetischen Kriegsschiffen; schwimmen sollte man trotzdem nicht mit ihm gehen. Der Rahmen wurde grundlegen verändert mit neuem, geradem Heck und flacher Sitzbank. Der Tank wurde für hohe Reichweiten angepasst, denn Tankstellen sind rar nach dem Jüngsten Gericht. Ein Fahrwerk von Progressive Suspension, handgemachte Fender, Stollenreifen von Continental und ein gerader Lenker entsprechen einer Enduro und befähigen die robuste Ural, zerbombte Straßen und beschädigte Wege schadlos zu befahren. Sollte doch einmal ein Schlagloch zu tief oder ein Betonbrocken zu groß sein, schützen ein Stahlblech und am Rahmen festgeschweißte Sturzbügel Motor und Zylinder. Angesichts der extrem kurzen Supertrapp-Auspuffanlage droht eigentlich nur den Ohren ein großer Schaden.

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Text: kot
Fotos: Icon1000