Honda CBX 1979 Custom
Honda CBX 1979 |
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Sixpack, stahlhart! |
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Stahlstadtträume Ein Spitzenkoch im Kreise seiner Mopedkumpels darf auch mit höchster Qualität beim Aufbau seiner Traum-CBX rechnen. Die Streetfighter Northland, allen voran der André, leisteten ganze Arbeit in einem einzigen Jahr. Ein Traum in Stahl wird Wirklichkeit. Und dieser Traum begann bereits in der Kindheit des kleinen Kai. Der wuchs nämlich bei seiner Oma auf. Und die vier Söhne ihres Vermieters horteten im Geräteschuppen des Gehöfts jede Menge Mopeds unter geheimnisvollen Tüchern. Unter denen verbargen die Burschen fast sämtliche CBX-Modelle der damals modernen Hondas, in den Baujahren 1976 bis 1982. Die Traummopeds des kleinen Kai hinterließen überall bei der Oma Spuren: Nachdem ich zwischen die ganzen Prilblumen- Aufkleber an Omas Küchenfliesen etliche Modelle als Sammelaufkleber untergebracht hatte, stand fest: solch ein Motorrad ist unumgänglich und Oma wird meine erste Sozia. Laut Kai ist das längst alles passiert nur der Plan mit der CBX schmorte noch vor sich hin. Aber dann: Anfang des Jahres 2002 sah ich beim Onkel eines Kumpels im Wohnzimmer eine modifizierte CBX 1000. Meine Ansage dazu war klar verkaufst Du die, denkst Du an mich!!! 2008 war es dann endlich soweit: Der Onkel hatte nur einen funktionsfähigen Arm, die CBX war dementsprechend umgerüstet und er hatte die nur 2000 km bewegt in den letzten sechs Jahren. Außerdem stand ein Hauskauf an. Also bekam ich das Angebot und ich nahm es natürlich mit Heißhunger an.
Hartes Brot Dennoch: André als Umbauspezialist und Metallhandwerker vor dem Herrn wurschtelte den Kabelbaum aus unzähligen Drähten und Kabeln einzeln zusammen und verlegte die komplizierte Anlage samt Sicherungen unter das formschöne und eisenhaltige Bol d'Or-Heck der CBX. Aber bis es soweit war, sogar Blinker und Bremse in einem einzigen Beleuchtungskörper ihre Arbeit leisten konnten, da verging ein volles Jahr. André als Mastermind dieser Old-School-CBX erzählt: Als der Kai mit dem ollen Sixpack ankam, mit gruselig-gelbem Rahmen und dem ganzen alten Verhau, da hab ich erstmal eine sechsstündige Sitzung davor anberaumt. Der Plan war, der sechszylindrigen Honda den Zeitgeist ihrer Genesis zu belassen. Deshalb kam schon mal gar kein Monofederbein in Frage. Und bei mir gilt per se: Krieg dem GFK! An solch eine gediegene Erfindung gehört nur Handarbeit und pures Metall. |
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Eisenschwein auf Toast Da stieß er bei Koch Kai auf vollste Zustimmung: Der André ist der Mann fürs Schweißen. Schweißen bis der Arzt kommt, ist ja immerhin jede Menge Metall verbaut und das nicht aus dem Aldi Umme Egge, sondern feinstes Verzinktes von Audi - man bemerke die Verwechslungsgefahr, scherzt der führende Celona-Koch aus dem hohen Norden. Und André ließ sein ganzes Metallwissen wallen. Tiefgezogene Bleche des ursprünglichen Tankbehälters ließen sich nicht so ohne Weiteres umformen und an den neueren Anforderungen wie ein integriertes Pop-Up-Ventil als Tankeinfullstutzen anpassen. Der Mann fürs Grobe nennt sich dann Rainer und war für solche Maßnahmen wie Motor raus Motor rein, Gabel raus Gabel rein zuständig. Anpassungsarbeiten, die bei solch einem Vorhaben immer wieder anfallen und der Kontrolle und Verbesserung dienen. |
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Dream-Team macht Traum wahr Das Team aus norddeutschen Straßenkämpfern mit handwerklichem Geschick zieht aber auch noch weitere Kreise: Farbe ins Spiel und einen Hauch von Spachtel verlieh Leiche dem Bike. Lackschichten ohne Ende, da der tollpatschige Besitzer mit seinen breiten Schultern immer wieder alles vernichtete, Lenkkopflager, die er zertrümmerte, Kabel die er abriss und so weiter. Optisch getunt durch das Airbrush hat die Sandra die Metallische. Unter Strom gesetzt wurde das Metall-Bike letztendlich auch von Blade. Und Kai selbst ließ es sich auch nicht nehmen, die Polierarbeiten zeitweilig zu übernehmen. Obwohl, da gingen wohl die Meinungen über handwerkliche Fähigkeiten schon mal auseinander... Sie alle nennen sich auch gerne das Tunichtgut Team. An der Sechszylindrigen haben sie allerdings nur Gutes getan. Den Traum und das Motto von Kai - Sweet old six between - auf der schnieken Sitzgelegenheit sorgfältig aufgebracht - haben alle Beteiligten bestens umgesetzt. Als Dank für die Schweinemaloche kredenzte Koch Kai zur offiziellen Übergabe im eisigen Norden Ende Januar ein Siebengänge-Menü vom allerfeinsten. Der Bock vorm Tresen aufgebaut, zur allgemeinen Bewunderung von nah- und fern gereisten Gasthausbesuchern, mit einheitlichem Dress und stolz präsentiertem Logo am Körper der Teamkameraden: Zeig mir Deine Karre! Da fliegt die Kochschürze gleich mal in die Ecke, gilt die Verwandlung der kühlen Koch- in die kochende Gashand und damit nur noch der Aufmischung des geheiligten Eisengerichts. |
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Technische Daten |
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Modell: | HONDA CBX CB1 | ||
Baujahr: | 1979 | ||
Erbauer: | Andre Schnau | ||
Besitzer: | Kai Huth | ||
MOTOR |
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Modifikationen: | komplett lackiert optische Tuningteile | ||
Elektrik: | komplett neuer Kabelbaum, RFID Zündschloß, Tasterschalter mit E-Box | ||
Luftfilter: | Offene K&N Einzelfilter | ||
FRONT |
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Gabel: | Yamaha FZR 1000 | ||
Gabelbrücken: | Einzelanfertigung von JBF | ||
Lenker: | Fehling | ||
Instrumente: | Sigmatacho mit Kontrollleuchten im Alugehäuse | ||
Tank/Cover: | Einzelumbau gechoppt mit Popup Verschluss Andre | ||
Maske: | keine | ||
Scheinwerfer: | Glow CNC gefräst mit Xenon | ||
Lampenhalter: | Eigenbau Andre | ||
Fender: | Eigenbau aus Audi verzinktem Stahl von Andre | ||
Armaturen: | Tastergehäuse gefräst und Rizoma | ||
Spoiler: | Eigenbau aus Audi verzinktem Stahl Andre | ||
Verkleidung/Bodywork: | als MONOCOQUE konstruiert und gebaut aus original CBX Tank mit verzinktem Audi-stahl | ||
RAHMEN |
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Original, Heck gekürzt, Schwinge von Fischer mit Exzenterverstellung | |||
HECK |
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Heckrahmen: | gekürzt | ||
Höcker: | Eigenbau aus Audi verzinktem Stahl Andre | ||
Sitzpolster: | Eigenkonstruktion aus Glasfasercarbon mit 2 teiligem Echtleder , bestickt | ||
Auspuff/Krümmer/Endtop: | 6 in 2 Marvin Krümmer mit BSM Future Endtöpfe Eigenkonstruktion der Verbindungsrohre Andre | ||
Fußrastenanlage: | RTT modifiziert | ||
Schwinge: | Fischer-Schwinge mit Excenter | ||
Federbein: | Stereo-Dämpfer Kawa ZX 12 | ||
Bremsanlage: | komplett geändert, vorne: R1 Sättel mit WRP Wave Bremsscheiben mit Brembo-Bremsbelägen und Titanverschraubung, hinten: FZR mit Galfer Bremsscheiben | ||
REIFEN/RÄDER/GRÖSSEN | |||
Felge vorne: | FZR LM Räder | ||
Felge hinten: | FZR LM Räder | ||
Reifen: | vorne Dunlop 120 /50 17, hinten: Dunlop 19 / 50 17 | ||
Lackierung: | Mangan-rot mit Airbrush in schwarz und gold | ||
Sonstiges: |
Spezialblinker, Rizoma-Bremsbehälter echt vergoldete Schrauben Aluschrauben in
gold ,Setrab Ölkühler mit CNC Halterung aus Einzelanfertigung JBF mit Stahlflexleitungen, Stahlflexbremsleitungen, Chokehebel Sonderanfertigung, Kettenschutz Sonderbau Eigenbau Lenkeraufnahme |
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Danke an: Metall-Andre, Mechanik-Rainer, Strom-Blade, Lack-Leiche,
Airbrush-Sandra Abklebe-Jürgen, Fräs-Joachim |
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Interessante Links: |
Text/Fotos: Sabine Welte |
Bericht vom 10.03.2010 | 12.458 Aufrufe